Schmerzmittel nach Kaiserschnitt

 

 

 

Kontrolliert-randomisierte Studie aus Israel

Welche Schmerzmedikation nach Kaiserschnitt?

 

In einer kontrolliert-randomierten Studie wurde die postoperative Schmerzmedikation nach Sektio in Regionalanalgesie auf ihre Wirksamkeit untersucht. In der israelischen Untersuchung wurde 100 Frauen nach Kaiserschnitt eine orale Schmerztherapie nach einem festen zeitlichen Schema alle sechs Stunden angeboten und den anderen 100 Sektio-Müttern nach elbst angemeldetem Bedarf.

 

Die Frauen erhielten eine Kombination aus Paracetamol, Diclofenac und Traumadol. Wenn die Frauen nach zusätzlichem Schmerzmittel fragten, erhielten sie zusätzlich Perocet - eine mischung aus Paracetamol und dem Opiat Oxcodin.

 

Die Schmerzintensität und die Zufriedenheit der frauen wurde mit der vIsual Analog Scale gemessen - je von 0 bis 10 (0 = keine Schmerzen/höchste Zufriedenheit bis 10 = maximaler Schmerz/niedrigste Zufriedenheit). Außerdem wurden der Stillerfolg, der zusätzliche Bedarf an Formulanahrung und unerwünschte Nebenwirkungen bei Mutter und Kind berücksichtigt.

 

Die Gruppe der Wöchnerinnen mit dem festen Zeitintervall bei der Schmerztherapie zeigten einen geringeren Schmerzscore (2,8 versus 4,1; p < 0,0001) und eine höhere Zufriedenheit (9,1 versus 1,2; p < 0,0001) sowie einen größeren Erfolg beim Stillen (23,7 versus 19,2, p < 0,0001) neben einem geringeren Formulagebrauch (8,2 versus 11,9, p < 0,0001) im Vergleich zur Gruppe der Wöchnerinnen, die Schmerzmittel "on demand" erhielten. Die insgesamt eingenommene Menge an Schmerzmitteln war in der Gruppe mit dem festen Therapieschema höher, ohne dass außergewöhnliche Nebenwirkungen beobachtet werden konnten. Die Kinder zeigten keine Nebenwirkungen in beiden Gruppen.

 

Das bedeutet, dass ein festes Schmerztherapie-Schema, das in vielen Klinken durchaus schon Alltag ist, der Verordnung nach Bedarf deutlich überlegen ist.

 

(Yefet E et al.: Fixed time interval compared with on-demand oral analgesia protocols for post caesarean pain: a randomised controlled trial. BJOG 2017/DHZ)

 

 

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© Kristina Wierzba-Bloedorn